Die geschichtsträchtige Wolfsburg in Roisdorf wurde vermutlich ursprünglich als Wasserburg in der Niederung eines Altrheinarmes erbaut, deren Gräben mit dem Wasser des Alfter-Roisdorfer-Baches (auch "Mühlenbach" genannt) gespeist wurden.
Der genaue Zeitpunkt ihrer Erbauung ist nicht bekannt - erstmalige Erwähnungen stammen aus dem 15. Jahrhundert.
So erfolgt 1468 die erste schriftliche Erwähnung der Burg als "Broicher Hof" in einem Verzeichnis, das Rutger von Gymnich über die Güter des Klosters St. Clara in Köln anlegte.
1591 erscheinen Wilhelm von Wolff-Metternich und seine Frau Clara als Eigentümer des freiadligen Rittersitzes.
Nach Wilhelm von Wolff wird der Hof seitdem "Wolfsburg" genannt. Der Sage nach ist der Ursprung des Namens allerdings auf Wölfe zurückzuführen, die damals das Vorgebirge unsicher gemacht haben sollen...
Nach verschiedenen baulichen Entwicklungen erhielt die Wolfsburg im wesentlichen wohl 1626 ihre heutige Erscheinungsform, als sie zu dem Dreiflügelbau aus Backstein auf quadratischem Grundriss ausgebaut wurde, den sie noch heute darstellt. Besonders die kunstvoll angetreppten Giebel als charakteristische Bauelemente der rheinischen Spätrenaissance fallen heute ins Auge des Betrachters.
Ab 1862 pachtete der Roisdorfer Landwirt Wilhelm Rech (1828 - 1914) die Wolfsburg und kaufte sie schließlich 1888 - lange Zeit diente sie daher als landwirtschaftliches Gut.Bis heute ist die Wolfsburg im Besitz der Familie Rech und wird inzwischen als Wohngebäude genutzt.
Der unverputzte Backsteinbau ist mit einer kleinen Parkanlage umgeben und grenzt an eine Wohnbausiedlung an, die auf den ehemaligen landwirtschaftlichen Flächen der Burg in den 70er Jahren errichtet wurde.